Finden Sie es schwierig, die richtigen Personen für Ihre Nutzerforschung zu finden? Die Rekrutierung von Umfrageteilnehmern ist manchmal enttäuschend, weil alles so kompliziert ist. Um Ihnen zu helfen, sich darauf vorzubereiten und Überraschungen zu vermeiden, besonders beim ersten Mal, haben wir vier Artikel mit praktischen Tipps geschrieben.
In Teil 1 erfahren Sie, wie Sie die Einstellung von Auskunftspersonen richtig vorbereiten, worauf Sie achten müssen und was eine sinnvolle Vorgehensweise ist.
Teil 1 - Vorbereitung der Einstellung, lesen Sie weiter: Teil 2 | Deel 3 | Deel 4
Beginnen Sie mit der Rekrutierung von Probanden für die qualitative Nutzerforschung
Qualitative Nutzerforschung liefert wertvolle Erkenntnisse, die einem Produkt, einer Dienstleistung, einem Konzept und/oder einem Prozess zugute kommen. Die Rekrutierung der richtigen Probanden für die Nutzerforschung* wird jedoch oft unterschätzt, was Zeit und Energie angeht. Vor allem, wenn es das erste Mal ist. Dies kann zu Lasten der Planung gehen, was in manchen Fällen zu verpassten Terminen führt.
Oft ist dies der Fall:
Es erweist sich als schwieriger als erwartet, (geeignete) Befragte zu finden.
Es wird erwartet, dass sehr viele Menschen antworten. Ein häufiges Problem ist, dass die Umfragen oft während der Bürozeiten stattfinden, so dass es für viele Menschen ungünstig ist, an der Umfrage teilzunehmen, weil sie auf der Arbeit sind.
Die Terminierung der Befragten gerät oft in Bedrängnis, weil ein Befragter zu dem Zeitpunkt, an dem ein anderer Befragter teilnehmen kann, bereits terminiert ist und/oder weil Befragte absagen.
Befragte erhalten unvollständige Anweisungen und sind daher verwirrt.
Es wird zu leicht davon ausgegangen, dass die Befragten erscheinen werden.
Mit den Tipps in dieser Reihe verringern Sie die Gefahr, wertvolle Zeit, Stress und Frustration zu verlieren.
* Moderierte Nutzerforschung ist eine Form der Nutzerforschung, bei der ein Testleiter anwesend ist. Bei einer 'unmoderierten Nutzerstudie' ist dies nicht der Fall.
1. Erforderliche Daten
Bevor Sie mit der Rekrutierung von Befragten beginnen, ist es ratsam zu prüfen, ob die Rekrutierung für die Nutzerumfrage zeitlich und/oder finanziell machbar/realistisch ist. Wir empfehlen daher, mit der Erhebung der folgenden Daten zu beginnen:
A. Dauer der Sitzungen
Wird jede Sitzung etwa 60 Minuten dauern? Dann können Sie schnell ausrechnen, wie viele Sitzungen Sie an einem Tag absolvieren können.
B. Anzahl der Befragten
Die Anzahl der benötigten Befragten hängt vom Zweck der Benutzerumfrage ab. Wenn Sie die Dauer der Sitzung mit der Anzahl der Befragten multiplizieren, wissen Sie, wie viel Zeit (und damit wie viele Tage) Sie für die Umfrage benötigen.
TIP: Denken Sie daran, auch Zeit für die Bearbeitung Ihrer Interviews mit den Befragten einzuplanen.
Wie viele Befragte brauchen Sie?
Die Anzahl der erforderlichen Befragten hängt von der Art der Nutzerumfrage ab:
Inspirieren - Qualitativ, kein strenges Protokoll und dazu gedacht, Erkenntnisse und Ahnungen für Folgeuntersuchungen zu ermitteln: 12-20 Befragte
Evaluieren - Um zu prüfen, ob die Erwartungen mit der Realität übereinstimmen und um Engpässe zu ermitteln: 5-10 Befragte
Validieren (qualitativ) - Um Beweise für ein bestimmtes Muster zu liefern: Mindestens 30 Befragte, wünschenswert sind 40 oder mehr.
C. Anzahl der Untersuchungstage (erforderlich)
Wenn Sie die folgende Berechnung durchführen, wissen Sie, wie viele Forschungstage Sie benötigen: (Dauer der Sitzung × Anzahl der Befragten) ÷ Anzahl der Stunden, die Sie pro Tag aufwenden müssen.
Beispiel:
Eine Sitzung dauert 60 Minuten, und Sie benötigen 16 Befragte. Das bedeutet, dass Sie mindestens 2 Tage benötigen, um alle Befragten zu erfassen.
D. Prüfungstermin(e)
Wenn Sie (noch) nicht genau wissen, wie viele Tage für die Durchführung der Nutzerforschung benötigt werden, können Sie dies anhand der oben genannten Informationen berechnen.
Sollte ein Tag für die Nutzerforschung eingeplant worden sein und es stellt sich heraus, dass mehrere Forschungstage erforderlich sind, haben Sie ein Problem.
E. Forschungsstandort
Der Ort, an dem die Umfrage durchgeführt wird, sollte über alle notwendigen Einrichtungen verfügen. Sie können die Umfrage zum Beispiel im Büro oder an einem externen Ort durchführen, der für die Befragten besser zugänglich ist. Wir stellen immer sicher, dass ein Raum mit den folgenden Einrichtungen vorhanden ist:
Tisch mit Stühlen
Internet (Anschluss)
Steckdosen
Wenn weniger fähige Teilnehmer kommen; z.B. für Rollstuhl zugänglich
Bei externen Standorten können Sie an Folgendes denken:
Ein professionelles UX-Forschungslabor
Besprechungsräume
Externe Arbeitsräume
Tipp 1: Verbringen Sie maximal 6 Stunden pro Tag mit der Recherche
Es wird empfohlen, an einem Tag maximal 6 Stunden für (moderierte) Nutzerforschung zu verwenden. Solche Tage sind intensiv und erfordern eine Menge (geistiger) Energie! Außerdem steigt nach diesen 6 Stunden die Wahrscheinlichkeit des Framings (sprich: der Beeinflussung) sowohl beim Forschungsleiter als auch bei den Beobachtern, so dass es klüger ist, die Forschung zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. am nächsten Tag) fortzusetzen.
Tipp 2: Besser zu viele Befragte als zu wenige
Stellen Sie einige freie/extra Zeitfenster zur Verfügung, d.h. mehr Befragte als benötigt. Es kommt häufig vor, dass Personen nicht erscheinen oder ohnehin nicht teilnehmen können. Ein weiterer häufiger Grund für das Nichterscheinen ist, dass eine solche Umfrage als freiwillig angesehen wird. Also lieber zu viele Befragte als zu wenige!
Tipp 3: Vergessen Sie Ihr Mittagessen nicht, kalkulieren Sie einen Zeitpuffer ein
Planen Sie bei so vielen Befragten Pufferzeit mit einer Pause ein. Und vergessen Sie Ihr Mittagessen nicht! Sollten Sie sich aufgrund von Nachzüglern oder technischen Pannen verspäten, können Sie die Zeit mit diesem Puffer wieder aufholen.
Tipp 4: Unterschätzen Sie nicht, wie lange es dauert, Befragte zu rekrutieren
Planen Sie ausreichend Zeit für die Anwerbung ein. Wie viel Zeit Sie benötigen, hängt unter anderem von der Anzahl der Personen ab, die Sie ansprechen (oder ansprechen wollen), und von der Komplexität Ihrer Zielgruppe. Mit der Rekrutierung eine Woche im Voraus zu beginnen, ist ein extremes Minimum. Zwei Wochen sind auch ziemlich knapp bemessen. Unterschätzen Sie dies nicht und beginnen Sie rechtzeitig mit der Rekrutierung.
2. Vergütungen und Reisekosten
Einerseits möchten Sie vermeiden, dass die Befragten etwas tun, nur weil es mit einer Gebühr verbunden ist. Andererseits werden Sie feststellen, dass es tatsächlich einfacher ist, Befragte zu rekrutieren, wenn Sie eine Gebühr verlangen. Eine Gebühr zeigt auch, dass Sie den Beitrag der Teilnehmer mehr schätzen.
Machen Sie sich Gedanken über die Vergütung(en) (Anreize), die Sie den Befragten bieten, bevor Sie mit der Rekrutierung beginnen. Es gibt zum Beispiel einen Unterschied in dem, was Sie von Ihren Befragten verlangen. Ein Produkt vor Ort zu testen ist etwas ganz anderes als jemanden zu bitten, zu einem Vorstellungsgespräch in Ihr Büro zu kommen.
Um die richtige Vergütung zu finden, sollte man sich Gedanken über die Form der Vergütung, die Reisekostenerstattung und die Person, die die Anreize setzt, machen.
A. Beloning (Anreiz)
Was die Befragten als Gegenleistung für ihre Teilnahme erhalten. Zum Beispiel:
Geld
Korting
Geschenkgutschein
.
B. Reisekostenvergütung
Werden den Befragten ihre Reisekosten erstattet, und wenn ja, welche? Zum Beispiel:
0,19 € pro Kilometer (wenn mit dem Auto)
Gebühren für öffentliche Verkehrsmittel
C. Wer bietet die Anreize?
Um eine schlampige Handhabung zu vermeiden, ist es ratsam, zu vereinbaren, wer letztendlich für die Bearbeitung der Gebühr(en) verantwortlich sein wird. Zum Beispiel:
Die Person, die auch die Rekrutierung durchführt (oder durchgeführt hat)
Der Testleiter
Der Verwaltungsassistent
Oder im Falle des Outsourcings: die externe Partei (eingestellte Person oder Firma)
Tipp 5: Bieten Sie eine angemessene Vergütung und Entschädigung.
Denken Sie daran, dass der Anreiz die Zahl der Anmeldungen beeinflussen kann. Je höher der Wert des Anreizes ist, desto mehr wird die extrinsische Motivation statt der intrinsischen Motivation angesprochen. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, aber seien Sie sich dessen bewusst. Schließlich kann sich dies auf die Qualität der Befragten auswirken. Dies ist bekannt als der "Overjustification Effect "*.
* Der "Überanpassungseffekt" tritt auf, wenn ein erwarteter externer Anreiz wie Geld oder Preise die intrinsische Motivation einer Person, eine Aufgabe auszuführen, senkt.
3. Rekrutierung der Befragten
Überlegen Sie schließlich, welchen Kanal und/oder welches Medium Sie für die Rekrutierung der Befragten nutzen wollen. Ziehen Sie die folgenden Optionen in Betracht:
Online können Sie Befragte rekrutieren, zum Beispiel über :
Mailing
Pop-up auf der Website
Werbung (z.B. auf Facebook)
Offline können Sie zum Beispiel über eine Website werben:
Broschüre/Flyer
Bewerbung in einer (lokalen) Zeitschrift
Telefonische Ansprache von Personen aus dem Kundenstamm
.
Sie können sich auch dafür entscheiden, eine externe Partei mit der Rekrutierung von Befragten zu beauftragen.
Tipp 6: Arbeiten Sie mit einem Screener
Setzen Sie gegebenenfalls einen Screener* ein, um sicherzustellen, dass Sie die richtigen Bewerber bekommen. Es kann vorkommen, dass Personen meinen, die richtigen Spezifikationen/Anforderungen zu erfüllen, sich dann aber als nicht zutreffend erweisen oder an ihnen zweifeln. Mit dem Screener haben Sie immer noch die Möglichkeit, eine passive Analyse durchzuführen. Beachten Sie jedoch, dass dies eine zusätzliche Hürde für potenzielle Befragte darstellt, was zu einer geringeren Anzahl von Einsendungen führen kann.
*Screener ist ein Fragebogen, der bei der Rekrutierung von Befragten eingesetzt wird, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer (tatsächlich) bestimmte Kriterien erfüllen und somit zur Zielgruppe gehören.
Lesen Sie mehr: Wie man Befragte dazu bringt, sich anzumelden
In diesem ersten Artikel der Reihe "Rekrutierung von Befragten für die qualitative Nutzerforschung" konnten Sie lesen, wie man sich auf die Rekrutierung von Befragten vorbereitet, was eine gute Vergütung oder Reisekostenerstattung ist und wie man am besten auf die Befragten zugeht.
Im zweiten Artikel konzentrieren wir uns auf die Anmeldung der Befragten. Wie stellen Sie den richtigen Auslöser für das Anmeldeformular sicher und wie sollte dieses Formular aussehen?
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Lesen Sie mehr:
Teil 2 - Die Anmeldung des Beschwerdegegners
Teil 3- Kontaktaufnahme mit dem Befragten
Teil 4 Erinnerung senden, Planung für den Tag und was passiert nach der Prüfung?
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